Dienstag, 31. Januar 2012

Bildungspolitik 2012

Anregungen zur Bildungspolitik in Hamburg                          09.01.2012

Der Arbeitskreis Mädchen - Technik - Zukunft in Hamburg setzt sich dafür ein, dass in Hamburg Bedingungen geschaffen werden, durch die die Begabungen der Mädchen im MINT-Bereich entdeckt und gefördert werden und durch die das Selbstvertrauen der Mädchen gestärkt und ihr Interesse an MINT-Berufen geweckt wird.

Wir regen an, die folgenden Punkte in das Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm
in Hamburg aufzunehmen:

Ein wesentliches Ziel der Bildungspolitik ist es, dass Mädchen und Jungen sich frei von Rollenbildern ihren individuellen Bedürfnissen, Neigungen, Fähigkeiten und Begabungen entsprechend entwickeln, so dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.

1. Aus den Ergebnissen der Forschungen über die Hintergründe und die Überwindung geschlechtstypischer Leistungsunterschiede sind zügig geeignete pädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Insbesondere sind Leitlinien für eine geschlechtergerechte Pädagogik zu erarbeiten.

2. Mädchen und Jungen sind frühzeitig und nachhaltig in ihren individuellen Begabungen zu fördern und zu ermutigen, und ihr Selbstbewusstsein ist zu stärken, auch wenn sie nicht den bestehenden Rollen-Erwartungen und Bildungs-Vorstellungen entsprechen.
- Um die Motivation der Mädchen und Jungen zu steigern und ihre Kompetenz zu fördern,
  ist der Unterricht an den jeweiligen Interessen, Erfahrungen und Zugangsweisen zu
  orientieren
- Durch geeignete Unterrichtsmethoden ist insbesondere das Vertrauen der Mädchen
  in ihre eigene Leistungsfähigkeit zu stärken
- Zur Überwindung einengender Rollen-Vorstellungen sind Mädchen und Jungen
  gleichermaßen alle Perspektiven der Zukunftsgestaltung im Hinblick auf Berufsarbeit,
  Hausarbeit und Familienarbeit aufzuzeigen und die naturwissenschaftlich-technischen
  ebenso wie die sozialen, erzieherischen und pflegerischen Tätigkeiten in den
  Lebenszusammenhängen sowohl von Frauen als von Männern darzustellen.
  Dazu sind positive Vorbilder in allen Lebensbereichen zu vermitteln und in der Sprache
  auch Frauen sichtbar zu machen

3. Pädagoginnen und Pädagogen sind für eine individuelle und nach Geschlechtern differenzierte Förderung zu sensibilisieren und zu qualifizieren.
Dazu sind ihnen verbindliche Aus- und Fortbildungs-Angebote bereitzustellen.
In ihrer Ausbildung ist das Thema Gender-Kompetenz als verpflichtender, prüfungs-
relevanter Bestandteil zu verankern.

4. Zusätzlich zu Leitlinien für eine geschlechtergerechte Pädagogik sind den Pädagoginnen und Pädagogen Handlungskonzepte und Handlungs-Aufforderungen sowie Vorschläge und Beispiele für Unterrichtsmethoden und Verhaltensweisen zur Verfügung zu stellen.

5. Die Unterrichts-Materialien und -Medien müssen dem Konzept der geschlechtergerechten Pädagogik entsprechen. Hier sind Mädchen und Jungen im MINT-Bereich und im sozialen Bereich gleichermaßen interessiert und kompetent darzustellen, diese Bereiche ebenso in den Lebenszusammenhängen von Frauen
wie in denen von Männern darzustellen und tradierte Geschlechterrollen-Vorstellungen
zu thematisieren und zu reflektieren.

6. Mit den pädagogischen Einrichtungen sind Vereinbarungen zur geschlechter-
gerechten Pädagogik zu treffen. Die geschlechtergerechte Ausrichtung muss
ein Kriterium für die Qualität einer pädagogischen Einrichtung sein.

7. Kindertagesstätten, Vorschulen, Schulen, Berufsorientierungs- und Förderungs-Einrichtungen und -Projekte sind zu vernetzen, um die vorhandenen Aktivitäten zu
bündeln und die bereits gewonnenen Kompetenzen zu erhalten und auszubauen.

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