Arbeitskreis "Mädchen - Technik - Zukunft" in Hamburg
Damit mehr Frauen nicht nur mit einem interessanten Beruf
ein ausreichendes Einkommen erzielen, sondern auch Einfluss auf die Entwicklung
der Technik und damit der Gesellschaft haben, ist es wichtig, dass mehr Frauen
in MINT*-Berufen tätig sind.
(* MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)
(* MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)
Mehr Frauen in die MINT-Berufe!
Es gibt heute viele interessante Angebote zur
Berufsorientierung. Trotzdem ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen,
den Frauen-Anteil in den MINT-Berufen deutlich zu erhöhen. Offenbar
orientieren sich Mädchen noch immer stark an alten Geschlechterrollen-Vorstellungen
und haben das Selbstvertrauen und das Interesse an MINT bereits verloren, wenn
sie sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden.
Darum müssen die
MINT-Begabungen der Mädchen schon frühzeitig gezielt und nachhaltig gefördert
und den Mädchen neue Perspektiven aufgezeigt werden.
Unser Arbeitskreis setzt sich dafür ein, dass in Hamburg
Bedingungen geschaffen werden, durch die die Begabungen der Mädchen im
MINT-Bereich entdeckt und gefördert werden und durch die das Vertrauen der
Mädchen in ihre eigene Kompetenz im MINT-Bereich gestärkt wird und ihr
Interesse an MINT-Berufen nachhaltig geweckt wird.
Mädchen fördern im MINT-Bereich!
Folgende
Maßnahmen sind erforderlich:
1. Umsetzung
geeigneter pädagogischer Konzepte
Damit Mädchen und
Jungen ermöglicht wird, sich frei von Rollenbildern ihren individuellen Bedürfnissen, Neigungen, Fähigkeiten und Begabungen entsprechend zu entwickeln,
sind aus den Ergebnissen der Forschungen über die Hintergründe und die Überwindung
geschlechtstypischer Leistungsunterschiede zügig geeignete pädagogische
Konzepte zu entwickeln und umzusetzen:
* Die
individuellen Begabungen der Mädchen und Jungen sind frühzeitig und nachhaltig
zu fördern, ohne an tradierten Rollenerwartungen und Bildungsvorstellungen
festzuhalten.
* Um
die Motivation der Mädchen und Jungen zu steigern und ihre Kompetenz zu
fördern, ist der mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Unterricht für die
Mädchen und der sprachliche und musische Unterricht für die Jungen an ihren jeweiligen
Interessen, Erfahrungen und Zugangsweisen zu orientieren.
* Um
die naturwissenschaftlich-technischen Themen in das Selbstbild der Mädchen und die sozialen und sprachlichen Themen in das Selbstbild der Jungen zu
integrieren, sind in den Unterrichts-Materialien und -Medien diese Bereiche ebenso in den Lebenszusammenhängen von Frauen darzustellen wie in denen von Männern, positive
Vorbilder zu vermitteln und die tradierten Geschlechterrollen-Vorstellungen zu thematisieren und zu reflektieren.
* Durch
geeignete Unterrichtsmethoden ist das Vertrauen der Mädchen in ihre eigene Leistungsfähigkeit zu stärken.
* Mädchen und Jungen
sind gleichermaßen alle Perspektiven der Zukunftsgestaltung im Hinblick auf Berufsarbeit, Hausarbeit und Familienarbeit aufzuzeigen.
2. Sensibilisierung
und Qualifizierung der Lehrkräfte
Lehrkräfte sind für eine individuelle und nach Geschlechtern
differenzierte Förderung zu sensibilisieren und zu qualifizieren. In ihrer Ausbildung ist das Thema
Gender-Kompetenz als verpflichtender, prüfungsrelevanter Bestandteil zu
verankern.
3. Stärkung und Vernetzung der Akteure
Kindertagesstätten, Vorschulen, Schulen,
Berufsorientierungs- und Förderungs-Einrichtungen und -Projekte sind zu vernetzen, um die
vorhandenen Aktivitäten zu bündeln und die bereits gewonnenen Kompetenzen zu
erhalten und auszubauen.